In der heutigen Zeit ist die Bezeichnung „Druide“ für manche vermutlich überraschend, ungewohnt und weckt womöglich Assoziationen, die nichts mit dem zu tun haben, was ich damit meine. Deshalb widme ich am Anfang einige Blogbeiträge der Erläuterung, was ich mit diesem kurzen Wort bezeichnen möchte. Dabei könnt Ihr mich kennenlernen und dabei herausfinden, ob Ihr Euch von meinem Ansatz, über die Welt zu denken, angesprochen fühlt.
Heute möchte ich auf die Religion eingehen.
Zuerst möchte ich betonen, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Religion, zu einer Heiler-Behandlung zu mir kommen können. Wenn der Gedanke in Dein Weltbild passt, dass es eine geistige/göttliche Energie geben kann, die Dir heilende Kräfte zukommen lässt, kann das hilfreich sein, aber es ist keine Voraussetzung, Du kannst es auch einfach ausprobieren.
So ähnlich ist das mit allen Angeboten, die ich mache: Bei den Retreats ohnehin, aber auch bei den Ritualen. Für mich sind im äußerlich Sichtbaren vollzogene Rituale eine Brücke für mein Erleben, in die Entspannung zu kommen, mich zu öffnen, mich intensiv einem Thema zuzuwenden.
Die Jahreskreisrituale leben von Naturspiritualität, aber auch wenn Du das mal miterleben möchtest, brauchst Du Deinen Glauben oder Deine Religion nicht zu verlassen.
Druide sein, ist für mich keine Religion, sondern eine Aufgabe. Ich werde nicht missionieren. Alle Angebote, die ich mache, die religiöse oder spirituelle Elemente beinhalten, sollen ein Erlebnis- und Denkangebot sein.
Das durfte ich immer wieder erleben: Wenn ich Inhalte einer mir fremden Weltanschauung wahrnehmen durfte, hat das mein eigenes Weltbild bereichert.
So stelle ich es mir auch vor, dass meine Angebote aufgenommen werden können: als Anregungen, Dein eigenes Weltbild zu hinterfragen, zu erweitern, zu modifizieren oder bestätigt zu finden. Was das für Dich bedeutet, kann ich Dir nicht sagen, das ist für alle anders. Es muss sich für Dich nichts ändern, aber es kann, wenn Du es zulässt.
Zugleich gehe ich davon aus, dass jedes Gespräch mit Teilnehmenden meiner Veranstaltungen, auch wieder Einfluss auf mein Weltbild haben wird. Insofern ist alles, was ich schreibe oder sage, das Weltbildcharakter hat, eine Momentaufnahme und kann sich ändern. Wenn das Weltbild beliebig wäre, hätte es nicht die Funktion, eine Sicherheit im Verständnis für Erlebtes zu bieten. Wenn es dogmatisch-starr wäre, würde es von neuen Erkenntnissen überholt. Eine flexible Dynamik, wie ein Baum, der sich im Wind wiegt, kann dafür sorgen, dass sich ein Weltbild mit neuen Eindrücken arrangieren, diese integrieren und dabei einen sicheren Boden für das Verstehen oder wenigstens Aushalten der Ereignisse bieten kann. Das erlebe ich heute als essenziell!
Druide Paul und das Christentum
Ein Beispiel, für eine starke Veränderung, die von neuen Anregungen ausgehen kann, habe ich selbst erlebt. In meinem ersten Blogbeitrag hatte ich angedeutet, dass ich in der „Christengemeinschaft“ groß geworden bin, also in einer christlichen Glaubensgemeinschaft.
Bei der Geomantie-Ausbildung lernte ich eine Spiritualität kennen, die das Übersinnliche in der Natur einbezieht. Dabei erlebte ich keinen Widerspruch zu meinem Christentum, sondern eine Erweiterung. Diese Erweiterung erscheint mir sehr wesentlich: Im kirchlichen Christentum habe ich mich aus der Natur zurückgezogen, um mich dem Göttlichen zuzuwenden, in ein von Menschen erbautes Haus.
Kirchenbau
Das möchte ich nicht kritisieren und halte es sogar für bewundernswert, begeisternd, wunderbar, wenn ich in die Betrachtung all die großen und kleinen Bauwerke einbeziehe, die zu Ehren des Göttlichen errichtet wurden. In vielen großen Religionen wurden Tempel (hier als allgemeiner Ausdruck für ein Gebäude zu Ehren der Gottheit(en)) errichtet. Im Erleben und Analysieren dieser Gebäude erschließen sich wiederum Anregungen um Anregungen, die Welt immer detaillierter zu verstehen. Außerdem ist es eine besondere Geste, wenn der Mensch seinem Göttlichen ein Haus baut, also etwas errichtet, das dieses Göttliche nicht direkt hervorgebracht hat, sondern das sein Geschöpf erschaffen hat.
Meine Überzeugung ist, dass diese Gebäude adäquater Ausdruck der Religiosität der Menschen waren und sind, die sie errichtet und genutzt haben.
Heute ist immer wieder zu hören, dass die großen konfessionellen Kirchen abnehmende Mitgliederzahlen haben. Kirchenbauten werden zu Museen, Multifunktionshallen oder gar Wohnungen umfunktioniert oder gar abgerissen.
Meine Hypothese ist, dass viele Menschen in ihrer Spiritualität individueller werden, als dass sie sich noch davon angesprochen fühlen, sich von einem Pfarrer in der Kirche erzählen zu lassen, wer oder was Gott ist und wie die Welt funktioniert.
Es kommt mir so vor, als wäre das Göttliche in der Natur, bei der Verehrung des Göttlichen, in eigens dafür errichteten Gebäuden, in Vergessenheit geraten.
Das Göttliche in der Natur verehren
Wenn ich ein Göttliches verehre, dann deshalb, weil ich ihm mein Sein verdanke und alles Existierende auf dieses Göttliche zurückführe. Die Natur ist aber Grundlage des Lebens – auch der Menschen – und viel mehr noch: Sie ist das Leben und der Mensch ist ein Teil von ihr. Unser (des Menschen) Lebensraum ist die Erde und das wird so bleiben, auch wenn sich die KI noch so weit entwickeln wird. Daraus folgt für mich, dass das lebendig Göttliche, genauso der Beachtung und Verehrung wert ist wie das geistig Göttliche. An dieser Stelle verzichte ich auf eine weitere Vertiefung des Gottesbegriffs. Diesem Thema soll ein eigener Blog-Beitrag gewidmet werden. Ausgegangen bin ich von der Erweiterung meines Weltbildes, aus dem letztlich mein Druiden-Sein wurde: die Verehrung des Göttlichen in der Natur. Dabei finde ich den Christus als ewigen Funken des Göttlichen im Herzen der Menschen (entschuldige, wenn ich hier nochmals abkürze: Diese Worte können missverstanden werden, insbesondere weil der Begriff „Christus“ gelegentlich konfessionell belastet ist. Demnächst folgt ein Blog-Beitrag, in dem ich versuche zu erörtern, was „Christus“ für mich bedeutet, was ich meine, wenn ich diesen Namen verwende. Dann wird hoffentlich auch deutlich, dass ich niemandem etwas Christliches überstülpen möchte, wenn ich meine, den „Christus“ im Herzen der Menschen zu finden) und sehe es als Aufgabe des Menschen an, diesen göttlichen Funken in die Natur zu tragen und mit ihr gemeinsam zu verehren.
Dabei möchte ich keine neue Religion begründen und erst recht keine neue Kirche, sondern einen Anlass bieten, dass Menschen zusammenkommen können, die in ihrer Verehrung des Göttlichen einen ähnlichen Ansatz pflegen möchten.
Retreat im Dezember 2025
Ganz undogmatisch soll es auch bei dem Retreat zugehen, das ich im Dezember 2025, am Wochenende des 3. Advent anbiete. Für die Teilnehmenden möchte ich verschiedene Möglichkeiten darstellen, die Raunächte bewusst und feierlich zu gestalten. Dann wird es Zeit geben, im Austausch mit den anderen Teilnehmenden oder alleine, individuelle Konzepte zu entwickeln und konkret vorzubereiten.
Was ist daran ein Retreat? An dem Wochenende (Freitag, 12.12.25, 17 Uhr bis Sonntag, 14.12.25, 12 Uhr) kannst Du ausbrechen, aus dem Vorweihnachtstrubel und Dich auf das schöne Schloss Hohenfels zurückziehen. Der Wissensinput, soll nur kurze Zeit beanspruchen. Spaziergänge, Meditationen und kleine Rituale sorgen für Entspannung und ein achtsames Wahrnehmen der aktuellen Jahreszeit.
Im September zum Early-Bird-Tarif
Was soll das Thema „Raunacht“ im September? „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, sagt ein Sprichwort. Interessierte, die im September das Retreat Die Raunächte kommen! Sei bereit! bucht, kann 100 € sparen, denn jetzt kostet die Teilnehmendengebühr nur 300 €, später 400 €. Dazu kommen die Kosten für das Hotel im Schloss Hohenfels. Das muss separat gebucht werden.
Es würde mich freuen, Dich im Dezember auf Schloss Hohenfels begrüßen zu dürfen!
